Es gibt Tage, die gehen scheinbar nie zu Ende, es war die komplette Woche, die so unglaublich viel bereitgehalten hat. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht bei der Uhrzeit es ist jetzt Sonntag früh 04:50 in Gedanken schreibe ich seit Stunden, was sage ich, seit Tagen.
Meine Gedanken möchten immer, dass ich etwas aufschreibe, möchten, dass ich die Ereignisse notiere, die ich erlebe. Die Gedanken möchten sich mitteilen, weil es die einzige Möglichkeit ist, einen Menschen an der Seite zu haben, den man gerne alles erzählen möchte. Dieselben Gedanken, die es nicht geschafft haben, Poesie Alben mit Sprüchen zu füllen, möchten jetzt schreiben.
Die Gedanken spielen rund um die Uhr dieses Spiel – meine rechter Platz ist leer, da wünsch ich mir meinen Lieblingsmenschen her.
Meine Gedanken sind sich immer noch nicht einig, wo sie beginnen möchten. Manche der Gedanken schlafen noch, andere sind hellwach, können seit Tagen nicht schlafen, halten es nicht aus, Geschichten so lange Zeit für sich zu behalten. Das sind auch jene Gedanken, die alles sofort in Fotos festhalten, und erlebtes unmittelbar in Nachrichten verwandeln und mitteilen möchten.
Es gibt auch diese Gedanken, die am liebsten den Schweinehund streichen. Ich kann sie verstehen, er ist besonders süß, schmeißt sich vor alle Gedanken, schaut sie mit großen Augen an, zeigt seinen Bauch, möchte gekrault werden, weicht nicht von der Seite. Wie gesagt, ich hab größtes Verständnis, ich liebe Schweinehunde.
Es gibt noch viel mehr von diesen Gedanken, das sind Randgruppen, die kommen immer schlecht weg bei Erzählungen, wer schreibt schon über einzelne Gedanken, Minderheiten und Gedanken ohne Lobby.
Manchmal sind genau diese Gedanken aber sehr laut. Gedanken halten auch nichts von Demokratie, es gibt bei Gedanken keine demokratischen Abstimmungsprozesse, der lauteste gewinnt. Diejenigen, die immer wieder reinrufen und alles unterbrechen.
Eine sehr große Gruppe, ich glaube es ist eine Arbeitsgemeinschaft von Gedanken, ist rund um die Uhr im Einsatz, eine Gruppe ganz unermüdlicher Gedanken. Eine bunte Mischung aus Romantikern und Draufgängern – ich nenne sie mal AG Lieblingsmensch.
Ich beginne, einfach mal etwas zu schreiben, die Gedanken werde sich niemals einigen können. Einige Gedanken folgen mir aber in dem Moment, wenn ich beginne zu schreiben und zu erzählen. Ich werde heute einfach von hinten beginnen und mich an den Ereignissen zurück hangeln.
Ich bin um 0 Uhr ins Bett, genau genommen aufs Sofa, bin zurückgekommen von einem Kinobesuch und einem mexikanischen Essen danach. Oh la la – das war jetzt keine Äußerung meiner Gedanken, das war der Film. Irgendwie ging es um die Barrieren in unseren Köpfen und die Illusion, in der jeder einzelne von uns lebt, eine Komödie. Es war ein schöner Abend, ich liebe es zu lachen.
Der komplette Samstag war nach meinem Geschmack. Schreiben in den Morgenstunden und Kaffee danach, frühstücken gehen, die Zeit genießen, die Zeit verbringen und vergessen. Shoppen, ohne etwas zu kaufen, einen Kunden besuchen und dann ging es auch schon los. Der Film begann um 19 Uhr. Ich liebe Samstage.
Über meinen Freitag werde ich noch extra schreiben. Ich hab festgestellt, wenn ich diesen Satz schreibe, sind es schöne Ereignisse, die mehrere Worte der Erklärung bedürfen. Es passiert aber auch öfter, dass ich dann nichts mehr davon schreibe. Diese Gedanken spuken dann in meinem Gedächtnis, zeigen sich immer wieder.
Der Donnerstag war ein normaler Tag. Sofern man Tage als normal bezeichnen kann. Es war der Tag an dem ich das erste Kapitel meiner Prinzessinnen Geschichte geschrieben hab. Ich hatte letztes Wochenende meine ersten Gedanken dazu im Kopf. Ich liebe diese Geschichte.
Ich kann mich nicht mehr so hundertprozentig an den Tag erinnern. Ich war beim Kunden, hatte Termine, hatte richtig zu tun, dass alles klappt, um rechtzeitig am Abend im Theater zu sein. Die Premiere von Parzival, eine Rittergeschichte in Reimen von Wolfram von Eschenbach. Ein Epos in 16 Bänden, episch lang. Mein Klugscheißer Wissen zu diesem Stück, hab ich mir am Freitag angelesen.
Ich liebe Sommers Weltliteratur, das macht Stücke auch für mich verständlich, zugänglich und reduziert den Stoff auf erträgliche und unterhaltsame 10 bis 15 Minuten. Ich hab dann mehr Zeit mich um den Schweinehund zu kümmern.
Parzival to go (Wolfram von Eschenbach in 13 Minuten) – YouTube
Klassiker der Weltliteratur: Wolfram von Eschenbach | ARD Mediathek
Parzival | Staatstheater Nürnberg (staatstheater-nuernberg.de)
Das waren jetzt zumindest die alles überragenden Ereignisse dieser Woche. Ereignisse, die neue Gedanken erzeugen.
Es gibt noch so viele, für mich wichtige Dinge, diese großartigen Kleinigkeiten. Diese Begegnungen mit Menschen. Die Begegnung mit einer Kundin, die mir am Freitag eine Stunde, von ihrem verstorbenen Mann erzählt hat, den sie noch im Krankenbett auf seiner letzten Reha geheiratet hat. Ein Ehepaar etwa 80, das ich seit Jahren im Theater treffe und vieles mehr.
Die Geschichte von meinem Lieblingsbaum, der mich jedes Jahr aufs Neue mit seiner Blütenpracht überrascht und während der Blüte von einigen Tagen heimlich die dunkelroten Blätter vorbereitet.
Da sind noch die Trailer vor den Filmen im Kino, irgendwie macht mich so ziemlich jeder Trailer, jede Vorankündigung neugierig, meine Wunschliste wird immer länger. Gestern kam aber auch noch die Vorschau auf den Animations-Film des Jahres.
Alles Steht Kopf 2 – wir haben ein Date ❤️
PS. Das Konzert von Alex Diehl wurde leider um zwei Wochen verschoben.