(Welt) Tage des Glücks


Nachdem ich genau einen Tag nach dem Weltglückstag, in den Nachrichten vom Welttag des Down-Syndroms gehört hab, war ich nicht weniger glücklich als am Tag zuvor. Ich bin sehr oft fasziniert und begeistert von Menschen mit Trisomi 21. Ich liebe ihr emotionales Wesen, mag diese unglaubliche Präsenz, das Leben im hier und jetzt, die Spontanität, dieses uneingeschränkt glücklich oder traurig sein, ein Leben ohne Taktieren, einfach ehrlich. Es sind ganz besondere Menschen, manchmal beneide ich sie um ihre Gabe, und frage mich, wer wirklich eine Einschränkung hat. Ich wünsche mir einen Tag der Barrierefreiheit einen Tag für weniger Barrieren in den Köpfen.

Zwei dieser Welttage in Folge, die ich wahrgenommen hab. Ich wollte es schon seit langer Zeit tun, heute war es an der Zeit, ich hab eine Anfrage gestellt und Antworten bekommen, das Internet liefert Antworten auf fast alle Fragen.

Es gibt über 1800 dieser nationalen und internationalen Tage, und ich hab einen Welttage-Kalender gefunden. Meine Lieblingstage aus dieser Woche der Lass uns lachen Tag, Internationaler Tag des Glücks, Welttag des Down-Syndroms, Welt Geschichten Tag; Welttag der Poesie, Nationaler Tag der Erinnerung, Nationaler Tag des Duftes, Tag des Faulenzens. Letzte Woche gab es noch einen alles was du machst ist richtig Tag und einen Sprachlos Tag – den Frühlingsanfang am 20. 03. hab ich dabei fast übersehen, obwohl die Natur mit ihrer Blütenbracht und dem Gesang der Vögel, für ausreichend Aufmerksamkeit sorgt, es ist nicht zu übersehen, dass der Frühling Einzug hält, den Winter hinter sich gelassen hat.

In unserer Welt, eine Welt der Dualität, ist alles ganz korrekt – der Frühlingsbeginn war am 20.03 4.06 Uhr, auf der Südhalbkugel hat gleichzeitig der Herbst begonnen. Es ist Tag-Nacht-Gleiche, der Tag hat bei uns mittlerweile die Oberhand gewonnen. Die Tag-Nacht-Gleiche gibt’s zwei Mal im Jahr, ich liebe die Erste. Ein kompletter Frühling und Sommer liegt dann vor mir, ein goldener Herbst folgt.

Bei meiner Anfrage im Internet, und dem Lesen der Resultate, sind auch zwei neue Wörter in mein Leben gekommen – ich liebe Wörter. Ohrenkuss und Äquinokium sind jetzt neue Begleiter.

Wenn ich am Abend nachdenke, bin ich immer wieder erstaunt, was alles in ganz normale Tage passt. Diese Woche ist es sogar mehrmals geschehen, dass ich erst nach Anbruch des neuen Tages nach Hause gekommen bin. Seit dem 29. Februar ist auch eine weitere Zahl in meinem Gedächtnis 86400, die Anzahl der Sekunden eines Tages.

Sehr viele dieser schönen Augenblicke und Geistesblitze eines Tages, verschwinden einfach wieder, sind wie Sternschnuppen, nur für den Moment gemacht. Es ist nicht einfach, sich an diese vielen Kleinigkeiten zu erinnern, die am Ende einen Tag ergeben. Beim Nachdenken wird mir aber immer wieder bewusst, wie genial das Leben sein kann.

Sich Erinnern ist nicht einfach, selbst eine kleine Notiz hilft am Ende des Tages oft nichts, weil die Emotion, die zu diesem Moment gehört, verloren gegangen ist. Die Notiz war dann sicher nicht zwecklos, ich kann aber nichts mehr damit anfangen. Es gibt noch etwas, das mir immer wieder auffällt, ein kleiner Fehler mit großer Wirkung. Neben meinem in Teilen unglaublich guten Gedächtnis, funktioniert es in anderen Bereichen wie ein Sieb. Es bleiben zum Großteil nur die positiven Ereignisse.


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