Ich habe heute zwei Vorträge bekommen, den ersten hatte ich schon bevor ich den Tag als Kranker begonnen hatte. Es stand Ingwertee bereit und Küsschen der Guten Besserung lagen daneben, ich fühlte mich umarmt, hab mich gefreut, habe gelächelt, hab die heilende Wirkung gespürt und genossen, hab mich ins Kissen fallen lassen.
So oder so ähnlich war es. In der Realität muss man sich diese Situation noch etwas anders vorstellen, es gehört noch viel mehr dazu, ich musste zum Beispiel erst die Brille aufsetzen, um das ganze Ausmaß der Situation zu erfassen. Irgendwann zu diesem Zeitpunkt habe ich es dann entdeckt, hab eine liebevolle Ermahnung gefunden, begleitet von einem bösen Blick, der gar nicht richtig böse sein kann, ich hab ein Lächeln dabei entdeckt bin wieder ins Kissen gefallen.
Ich hab mir die Ermahnung zu Herzen genommen, hab Folge geleistet, bin liegen geblieben. Den ersten Termin um 9 Uhr, habe ich wahrgenommen, musste dazu nur mein Notebook öffnen, die AirPods in die Ohren stecken. Meine Aufgabe war es, dabei zu sein und ab und an ein Passwort einzugeben und zu husten. Husten war keine Aufgabe, ich hab aber trotzdem gehustet.
Die Menschen meinen es so gut, versorgen mich den ganzen Tag mit Aufgaben. Diese Aufgaben bekomme ich über alle Kanäle, Kanäle wie Telefon, E-Mail und WhatsApp. Einige bringen ihre Aufgaben persönlich, das war aber gestern nicht möglich. Die anderen Möglichkeiten hab ich entweder ignoriert oder auf später verschoben. Ich liebe es ohnehin auf später zu verschieben. Die restlichen Termine hab ich abgesagt, war den ganzen Tag gelegen.
Ich hatte Zeit zum Denken, ich liebe es Zeit zu haben und zu denken.
Im Laufe des Tages hab ich eine WhatsApp mit einem Kinderbild von mir bekommen. Zufälle gibt´s – ich liebe es, ich als kleiner Lockenkopf ❤
18 Uhr bin ich aufgestanden, bin zu einem Termin, den ich im Laufe des Tages hatte, aber noch nicht abgesagt hab. Da war sie wieder, meine unglaubliche Begegnung.
Ich hab einen Vortrag bekommen, einen Vortrag für mich, ein Vortrag von Herzen mit Impulsen für‘s Leben, Denkanstößen.
Die letzte Nacht und den letzten Tag, werde ich von einem neuen Hörbuch begleitet. Ich hab es schon einmal gehört, wusste, dass es mir gefallen hat. Es gefällt mir aber mindestens genauso gut, finde viele Stellen, die ich so gerne teilen möchte.
Eat Pray Love – Elizabeth Gilbert