Tagebuch – Am Ende sang die Nachtigall


Es ist so unheimlich viel, über das es zu berichten gibt. Ich wollte gerade schreiben, ich hab keine Ahnung, wo ich anfangen soll, hatte die Antwort darauf aber sofort im Kopf – am Anfang.

Einen Teil von meinem Wochenende kennst du bereits. Ich bin Samstagabend los und fast bis an mein Ziel gefahren, bzw. an den Geburtsort von meinem Papa.

Übernachtet hab ich vor einem Friedhof und bin bei Regen und diesem angenehmen Geräusch der Regentropfen aufgewacht. Nachdem ich Kaffee getrunken und mich fertig gemacht hatte, hab ich einen Anruf getätigt, den ich schon Jahre vor mir hergeschoben hab.

Dieser Anruf, und was sich auch immer daraus ergeben sollte war der Grund, warum ich Saarbrücken ausgesucht hab und nicht Ulm oder Freiburg als weitere Möglichkeiten. 

Ich hab meine Cousine angerufen. Ich hatte im Juli 2022 per WhatsApp Kontakt mit ihr aufgenommen, nachdem sie nach etwa 15 Jahren bei meiner Mama angerufen hat und ihre Telefonnummer hinterlassen hat, zu einem Telefonat ist es bis zu diesem Sonntag nicht gekommen.

Wie hatten uns das letzte Mal an der Beerdigung von meinem Papa gesehen.

In Summe ist es eine dieser Aktionen, zu denen du maßgeblich beigetragen hast, ohne dich hätte es dieses Telefonat und den Besuch nicht gegeben.

Den Sonntag hab ich mit ihr und ihrer Familie verbracht. Ihre Eltern sind 2020 und 2023 verstorben. Sie hatte es aber zu diesen Zeitpunkten nicht erzählt. Es war wunderschön sie zu treffen. Sie hat in ihrem Leben einiges durchgemacht, es geht ihr aber gut.

Wir sind im Anschluss zusammen zum Friedhof, ans Grab ihrer Eltern gefahren, das Grab meiner Großeltern wurde bereits aufgelöst.

Auf diesem Friedhof wurde vor kurzer Zeit auch Frank Farian beerdigt.

Nach der Verabschiedung und dem Versprechen das Treffen zu wiederholen, ging es dann direkt nach Saarbrücken, ich musste nur noch etwa 15 Kilometer fahren.

In Saarbrücken hab ich mich kurz orientiert und noch eine Stunde geschlafen.

Vom Parkplatz zum Veranstaltungsort, die Garage in Saarbrücken, waren es etwa ein Kilometer. Auch wenn ich neidisch auf das Wetter zuhause war, hat es das Wetter ab jetzt gut mit mir gemeint, ich wurde nicht nass, auch nicht in der Schlange vor dem Einlass.

Ich war rechtzeitig genug, um direkt vor der Bühne zu stehen. Ich hab dir auch einige Aufnahmen und Bilder mitgebracht.

Revelle hat das Konzert wie bei Madeleine Juno eröffnet, dann ging es los. 

Ein Erlebnis, das mir wieder gezeigt hat, Musik aus der Konserve ist wunderschön, mit einem Konzert aber nicht zu vergleichen.

Für den Fall, dass du am Sonntagabend etwas gespürt hast, es war der Sound, der dieses Mal nicht meine Klamotten am Körper bewegt hat, der Bass und das Schlagzeug waren in meinem Brustraum zu spüren und haben mein Herz bewegt.

Die Erzählungen von Florian Künstler und seine Songs haben mein Herz in Schwingung versetzt.

Bei so unglaublichen Emotionen hab ich unendlich viele Fragen im Kopf, für manche Fragen finde ich keine Worte, für andere Fragen gibt’s vielleicht auch keine Worte.

Ich denke, die zusammenfassenden Worte, es war ein unglaublich schöner Abend müsste ich nicht mehr schreiben, es gibt aber keinen Grund mit Worten zu sparen.

Es war ein unglaublich schöner Abend, dieses Gefühl im Bauch und die Musik, die mein Herz zum Schwingen gebracht hat.

Auf den Sonntag folgte wieder ein Montag, ohne den Drang mich auf den Heimweg zu machen, ein Montag mit viel Zeit für Gedanken, ein spätes Frühstück vom Buffet mit Blick auf die Saar und ein Besuch der Basilika St. Johann um Kerzen anzuzünden. Es war Zeit für über 20.000 Schritte und einen Friseurbesuch.

Erst am Abend hatte ich Lust, das Auto etwas zu bewegen. Ich war mir mit dem Esel über den Plan auch einig – wir fahren nach Speyer.

Wir sind in der Dämmerung in Speyer angekommen, hatten etwas mehr als 1000 Parkplätze am Festplatz zur Auswahl, für die Parksituation hat sich der Esel aber noch nie interessiert, er ist immer zufrieden, wenn er angeschnallt bei mir ist.

Der Fußweg vom Parkplatz in die Stadt ist etwa 250 Meter, das Erlebnis und die ersten Eindrücke vor Ort sind am besten mit 3 Buchstaben zu beschreiben, Wow. 

Ich war noch essen und hab die Stadt mit dem Esel in den Abendstunden erkundet. Der Kern von Speyer ist wunderschön, die nächtliche Beleuchtung trägt zu der besonderen Stimmung an diesem Abend bei.

Damit dieser Bericht kein Buch wird, hab ich alle eingestreuten und zauberhaften Augenblicke und Begegnungen unterschlagen.

Die unermüdliche Nachtigall im weitläufigen Domgarten muss ich aber unbedingt noch erwähnen, ein Moment den ich, neben vielen anderen, sehr gerne mit dir geteilt hätte.

Nachtigall am Dom zu Speyer

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