Shivers


Es gab dieses eine Wort im Vorfeld, das ich für diesen Tag im Kopf hatte, konnte es weit vorher bereits spüren, Buddy hat es gefühlt, dass an diesem Tag etwas anders ist als sonst.

Ich wusste dieses Mal bereits, wie ich diesen Tag mit einem Wort zusammenfassen möchte, weil ich ein bestimmtes Gefühl und einen Song erwartet hab.

Ich bin etwa 9 Uhr von meiner Vortagestour zurückgekommen, hab geduscht und in der Sonne Kaffee getrunken, um mich dann unmittelbar auf den Weg zu machen.

Dem Verkehr geschuldet hat es gedauert, ich war müde, aber aufgeregt, einen Unfall konnte ich umfahren, die Parkplatzsuche war erfolgreich und die letzte Lücke der Anreise hab ich mit der U6 geschlossen, war etwas vor 14 Uhr auf der Theresienwiese.

Es gab eine noch überschaubare Schlange, man konnte sich nicht vorstellen, dass es am Ende etwa sechzigtausend Menschen sein werden, die diesen Tag zusammen verbringen, um die besondere Stimmung zu genießen und gemeinsam Musik hören möchten. Der Einlass hat sich verzögert, dann ging es aber los, ich konnte meine virtuelle Karte in ein schönes Bändchen tauschen, ich trage es im Moment noch immer.

Für den Moment gab es Nudeln und Pommes, um mich für den Tag zu stärken, getrunken hab ich vorsichtshalber nichts mehr. Es gibt zwar Toiletten und man kann sich jederzeit versorgen, die Bewegungsfreiheit ist am Ende doch eingeschränkt und man würde nicht mehr problemlos an seinen Platz finden.

Nach dem Essen hatte ich trotzdem noch einen Platz an der Bühne, leicht seitlich versetzt in der zweiten Reihe, war also ganz dicht dran.

Die Wartezeit war kurzweilig, die Pausen moderiert, es gab Musik, dann ging es los. Die Vorfreude hat sich gelegt und wurde durch andere wunderschöne Gefühle ersetzt. Jeder einzelne Act war unglaublich und trotzdem Steigerung möglich.

Nicht auszudenken, dass man sich unter anderen Umständen 9 Stunden stehend an einem Platz aufhalten würde, später natürlich tanzend, manchmal mit geschlossenen Augen und Bewegungen, die ich sonst nur in meinem Wohnzimmer machen würde. Wenn es möglich wäre, könnte ich jedes der bisherigen Konzerte am Gefühl erkennen, an den Wellen, die sich dabei in meinem Körper ausgebreiten, es war lauter als auf den anderen Konzerten, das Zittern gewaltig.

Es war aber nicht nur ein besonders Gefühl, es war geile Musik, natürlich auch Songs unserer Playlist, Shivers bereits der zweite Song, der von Ed Sheeran gespielt wurde. Er ist einfach unglaublich, dabei die meiste Zeit allein auf der Bühne.

Jetzt war es zu spüren, dieses unbeschreibliche Gefühl, verbunden mit Zittern, Gänsehaut und Schauern, die durch den Körper ziehen, bis zum letzten Song überwältigend.

Trotz dieses überwältigenden Gefühls und den Reaktionen meines Körpers war es seltsam, das komplette Ausmaß des Erlebnisses, hat sich erst nach und nach eingestellt, einen Teil konnte ich fühlen, als ich meine Videos bei einem Whiskey im Bett angeschaut hab.

Ich hab erst um 2 Uhr geschlafen, war aufgewühlt, obwohl ich bereits am Morgen unglaublich müde war. Am Folgetag war Stress und ich konnte irgendwie nichts schreiben, obwohl meine Gedanken noch immer im Gestern geblieben waren.

Heute hab ich mich an diesen Tag gemacht, hab mich erinnert, hab beim Schreiben alles erlebt, auch dieses besondere Gefühl, aber noch intensiver als auf dem Konzert.

Ich hab dich natürlich in jeder Minute bei mir gehabt, hab auf dich aufgepasst, dich dabei aber ordentlich geschüttelt, mein Herz war am Mittwoch kein Platz, um Ruhe zu finden.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert