Perfect Days


Manchmal ist es so schade, dass ich nicht alle Gedanken mit nach Hause nehmen kann, wenn ich mich anstrenge, hab ich sogar das Gefühl ich kann nur einen Bruchteil davon behalten.

Ich weiß nicht, ob es ein perfekter Tag war, es war aber ein sehr schöner Tag.

Ich bin früh aufgewacht, hab die Dämmerung erlebt und die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Weil das Wetter am Nachmittag schlecht werden sollte, sind wir heute mal wieder früher um den See. Eine Runde ohne Pause mangels geöffneter Gastronomie.

Meinen ersten Kaffee hab ich heute auf dem Weg zum See und am See getrunken. Ich liebe es meinen Kaffee am See zu trinken. 

Nach dem See gab es den nächsten Kaffee und ein ausgiebiges Frühstück zur Mittagszeit. Schwarzbrot mit Frischkäse, Käse und Lachs.

Nach dem Essen hab ich mich noch etwas ausgeruht, bin dabei auch kurz eingeschlafen.

Mein nächster Termin am Nachmittag stand seit gestern fest. Ich hatte Karten fürs Kino in einem kleinen und feinen Stadtteil-Kino. Karten für Perfect Days. Das Wetter scheint den passenden Rahmen zu bieten.

Nominiert für den Oscar als bester internationaler Film! Der neue Film von Regisseur Wim Wenders ist eine tief berührende und poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

Ich kannte nur den Titel, und diesen Teil vom beschreibenden Text. Den Trailer dazu hatte ich nicht gesehen, ich hab ihn mir aber gerade im Moment angeschaut, hab im Trailer zwei Zitate gefunden, die ich mir nicht merken konnte. 

„Auf dieser Welt gibt es viele Welten, manche scheinen miteinander verbunden zu sein, sind es aber nicht.“

„Fließt der ins Meer? Wollen wir hin?  Nächstes Mal. Aber wann ist nächstes Mal? Nächstes Mal ist nächstes Mal. Jetzt ist Jetzt“

Wenn du mich fragst, ob mir der Film gefallen hat, werde ich die Frage auf keinen Fall mit Ja oder Nein beantworten können.

Du weißt aber eh, dass du auf eine Frage normalerweise andere Antworten bekommst. 

Das „Nein“ als Antwort auf die Frage scheidet definitiv aus. Ich weiß nicht, ob du das Gefühl kennst, während einem Film auf die Uhr zu schauen, weil sich ein nervöses Gefühl einstellt. Dieses Gefühl gab es bei diesem Film nicht. Ich hab den Film als angenehm kurzweilig empfunden. Ein Film fast ohne Handlung, der Tagesablauf als Mantra des Glücks, man konnte dieses Glück in den Augen des Schauspielers sehen. Ich liebe die Schnitte, das Spiel von Sonnenschein in den Blättern der Bäume. Ich mag die Musik.

Ich hätte mich gerne bei einem Glas Wein mit dir über den Film unterhalten, wahlweise auch über Gott und die Welt.

Ich hab dir die Musik aus dem Film mitgebracht.

Pale Blue Eyes – The Velvet Unterground

Redondo Beach – Patti Smith

Perfect Day – Lou Reed

Sunny Afternoon – The Kinks

Brown Eyed Girl – Van Morrison

Feeling Good – Nina Simone

Perfekt Day (Piano Komorebi Version) – Patrick Watson

Es gibt auch wieder ein neues Wort – Komorebi

Komorebi beschreibt das Spiel von Licht und Schatten durch die Blätter eines Baumes, jenen schimmernden Moment, der kostbar und einzigartig ist.


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