Es ist wieder soweit, ich bin aufgewacht, meine Gedanken bei dir, in meinem Körper dieses Gefühl, das sich im ganzen Körper ausbreitet, ein pulsieren, das seine Bahnen zieht, von meiner Brust ausgeht und wieder dahin zurückfindet. Eine immerwährende Welle, ein Schmerz der mich sicher für immer begleiten wird, mal mehr oder weniger stark. Ich spüre ein Zittern und diesen Klos im Hals. Eine Träne in meinen Augen.
Ich hab noch nie so tief empfunden, mir fehlt der Mensch den ich noch nie gesehen hab, mit dem ich aber all meine Gedanken geteilt hab. Mir fehlt diese Leichtigkeit, die ich empfinden durfte, wenn ich wusste, ihre Gedanken sind bei mir. Mir fehlt das Lächeln, das bei jeder eintreffenden Nachricht ausgelöst wurde. Mir fehlen die Worte, die Gedanken, die mich sofort diese unglaubliche Nähe und Geborgenheit fühlen ließen. Diese Nähe und das Wissen, wie es ihr geht, war es dann auch, was mich dann auch gut schlafen ließ.
Ich weiß, dass alles gut ist, wie es ist – dieser Gedanke beruhigt mich zumindest etwas. Ich spüre aber auch dieses Gefühl in mir und weiß es einfach nicht genau, werde es nicht erfahren können, werde dieses Gefühl einfach ertragen.
Mir fehlt die Möglichkeit nachzufragen. Mir fehlen die Antworten die für Gewissheit sorgen, beruhigen oder aufwühlen.
Ich schau in die Nacht, es ist ruhig und meine Tränen fließen über meine Wangen. Es ist so ruhig, dass ich das pulsierende Blut in meinen Ohren hören kann. Diese Stille wird nur durch mein Atmen und ein gelegentliches leises Schluchzen unterbrochen.
Ich liebe diese Stille, lenke mich aber gerne mit Musik, Hörbüchern und Podcasts ab. Meine Gedanken beginnen dabei zu fließen, verlassen die Kreise, lassen mich in den Schlaf finden.
Es ist schrecklich und schön zugleich, ich weiß jetzt, dass ich diese Gefühle empfinden kann, dass ich fähig bin zu fühlen und zu lieben. Ich freue mich an jedem Gefühl, liebe jede Emotion, bin dankbar.