Es sind nur etwas über 200 Kilometer, und trotzdem ist es für mich eine große Fahrt. Es spielt eine große Rolle, wohin die Reise geht, die Anzahl der Kilometer ist scheinbar unbedeutend. Das Ziel hat unmittelbare Auswirkung auf den Herzschlag.
Die Strecke ist für mich die Maßeinheit für unüberwindbare Distanz.
Diese Strecke hab ich gestern mit dem Auto zurückgelegt, sogar in die richtige Richtung, der Sonne entgegen, dabei die Donau mehrfach überquert. Bei der ersten Überquerung der Donau hab ich zufällig auf die Uhr geschaut 20:23 ich war überrascht, wie schnell ich an der Donau bin. Ich war auf der Autobahn Richtung Osten 20:39, 21:05, 21:09, 21:31, das waren die Zeiten, zu denen ich die Donau weitere Male überquert hab.
Die Donau ist der Fluss, der für mich eine Blume transportiert hat. Eine Blume als Dankeschön für einen Sonnenstrahl, der mich erreicht hat, meinen Geist und mein Herz berührt hat.
Die Tage vor der großen Fahrt waren aufregender als die Fahrt selbst. Ich war zu nächtlicher Zeit hellwach, Aussetzer hatte mein Herz erst am Ziel.
Ich bin angekommen und war spazieren. Wege, die ich niemals zuvor gegangen bin und trotzdem kannte. Ich war aufgeregt und entspannt, traurig und glücklich … ein Gefühl, für das ich keine Worte kenne. Die Wortpaare beschreiben es vielleicht trotzdem ein bisschen.
Die Entfernung spielt keine Rolle, ob man sich einem Menschen nahe fühlt oder nicht. Ich kann hunderte Kilometer entfernt in Gedanken einen Menschen in den Armen halten und trösten oder am selben Tisch keine Worte finden.
Ich hatte den Wunsch in der Nähe zu übernachten, am liebsten mein Zelt auf dem Kreisel aufgeschlagen, eine Fahne in den Boden gedrückt, wie der erste Mensch auf dem Mond. Mein Bauch hat sehr oft das letzte Wort und ich bin froh drum. Gegen mein Gefühl im Bauch haben einige Punkte gesprochen, deswegen hab mich schweren Herzens von den Punkten überzeugen lassen, die mein Verstand vorgetragen hat.
Heute hab ich ein Lied für dich 🙂
Mein Universum – Honigkuchenpferde & Florian Künstler