Ich denk linear, weil ich es nicht anders kann – bis auf die täglichen Ausnahmen, über die ich sehr dankbar bin. 

Mein Zeitempfinden, meine Erinnerung und meine Gefühle sind eindeutig logarithmisch. Alles verdichtet sich auf Punkte, die mich wie schwarze Löcher magisch anziehen, aber niemals festhalten, Punkte, auf die ich mich bereits Wochen vorher freue, die Zeit wird dadurch gedehnt. Ist der Moment gekommen, passiert seltsames und ich hab dafür weder Erklärung noch Beweis. Die Zeit bleibt stehen und beginnt gleichzeitig zu rasen, beschleunigt gegen Ende immer mehr und spuckt mich mit aller Kraft aus diesem Augenblick, auf den ich so lange gewartet hab.

Nach den morgendlichen Gedanken, dem verträumten Blick aus dem Fenster, einer Folge Gilmore Girls, und etwas Yoga mit dem Esel geht’s ins Bad und ich bin bereit.

Wenn der Morgen mit schönen Erinnerungen an den Vortag beginnt, Sonnenschein irgendwann durchs Fenster dringt, der Blick aus dem Fenster eine Festung zeigt, die mich schon immer begeistert hat, der Blick in den Spiegel verbietet mir negative Gedanken und aus der Dusche kommt warmer Mai Regen, sollte es ein guter Tag werden.

Zum Frühstück eine Melange zum Verlieben, Egg Florentine zum Dahinschmelzen, Räume und Menschen mit Charme – da fühle ich mich wohl, da möchte ich sein und bleiben.

So könnte jeder Tag beginnen, ich werde den Tag als Vorlage speichern.

Heute trag ich Sonnenschein im Herzen und spüre ganz besonders dieses Paradoxon, ich hab dich für immer bei mir und vermisse dich unendlich. Ich werde all die Energie heute sammeln und aufbewahren.

Die Heldenorgel hat begonnen Töne zu erzeugen, erfüllt die Luft über Kufstein mit einem Gefühl und Musik. Das dritte Stück ist es, das meinen Körper aus dem Nichts zittern lässt, Tränen sammeln sich in meinen Augen und beginnen ab Minute zwei über meine Wangen zu laufen, meine Augen sind bei weißblauem Himmel geschlossen, Sonnenstrahlen in meinem Gesicht, das Treiben der Menschen und die Geräusche der Stadt machen die Klänge von Mama Mia einzigartig.

Auch beim Schreiben tritt bei mir dieser Logarithmus zum Vorschein, ich genieße und beschreibe, der wichtigste Punkt des Tages steht noch bevor, den ich vielleicht mit einem Satz beschreiben werde – Es war Seer schön.

Du bist der Soundtrack meines Lebens, Seer gehört neben vielen anderen großartigen Künstlern dazu.