Meine Gedanken sind unglaublich. Es ist so – auf die Gedanken hat man wenig Einfluss. Einfluss schon, es ist aber nicht ganz so einfach. Bewusst verzichten ist schwierig, aber es ist möglich, wer möchte aber auf seine Gedanken verzichten.
Am Tag hat man die Möglichkeit sich abzulenken, oder man wird einfach abgelenkt, wer nimmt schon Rücksicht auf Gedanken und Träume?
Meine Gedanken spielen aber Spiele mit mir, ich kenne diese Spiele von Urlaubsreise mit meinen Eltern. Es waren diese Spiele zu einer Zeit, in der es noch keine Smartphones gab, um Kinder abzulenken, die Zeit zu vertreiben. Die elektronische Möglichkeit Kinder ruhig zu stellen war zu dieser Zeit Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg oder ähnliches, die andere Möglichkeit war es, Spiele zu spielen. Kreativen Eltern ist immer etwas eingefallen zB. Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist … Es gab ein anderes Spiel meiner Mama und das ging in Varianten so – Wer schafft es am längsten ruhig zu sein, wer spricht verliert.
Ich muss vielleicht nicht extra erwähnen, dass ich für gewöhnlich gewonnen hab, das nur nebenbei. Es ist jetzt 3:30 in der Nacht, wenn ich aufwache, hat es mehrere Gründe. Es könnte Durst sein oder der Drang auf die Toilette zu gehen. Weiter gibt es die Möglichkeit aus einem Traum aufzuwachen. Heute waren es aber wieder meine Gedanken, die mich nach Stunden gezwungen haben, die Augen zu öffnen und etwas zu schreiben.
Hab ich schon erwähnt, dass es nie klar ist, was meine Gedanken eigentlich von mir wollen, wo es hinführt, wenn ich beginne zu schreiben?
Es entstehen dabei auch immer Fragen, Fragen, die für meine Gedanken auf einmal so unglaublich wichtig sind, dass ich sie schreiben muss.
Bist du mit deinen Eltern in den Urlaub gefahren, was waren die Ziele? War die ganze Familie dabei?
Ich werde jetzt nicht davon erzählen, wo mich die Tagträume hinführen, es drängt sich im Moment die Frage auf, wenn man nachts sinniert, sind es dann Tagträume?
So führen mich meine Gedanken von einem zum anderen, haben kein Ziel. Die Gedanken machen mich nachdenklich, bringen mich zum Lachen, machen mich glücklich, wahlweise auch traurig. Manchmal weiß ich nicht, ob ich mich auf diese Gedanken verlassen kann, ob sie mir nur etwas vorspielen, mir etwas zeigen, das es nicht gibt, halluzinieren.
Ich komme vom Thema ab, das Spiel meiner Gedanken. Ich weiß oft nicht, wer spielt mit wem, sind es die Gedanken, die mit mir spielen oder spiele ich mit den Gedanken. Somit weiß ich auch nicht, wer es ist, der den Vorschlag macht, sich das Spiel ausgedacht hat, einfach mal nichts zu denken.
Ich weiß, es ist ein komisches Spiel. Ein Spiel, das ich noch nie gewonnen hab.
Kurze Zeit nicht sprechen ist möglich, nicht denken sehr schwierig. Es ist nun auch nicht sonderlich erstrebenswert, nicht zu denken. Nicht denken ist irgendwie tot und selbst da bin ich mir nicht sicher, ob die Gedanken einfach enden.
All das wollte ich gar nicht erzählen, so ist es aber, wenn ich mich meinen Gedanken hingebe und Bruchstücke davon in Buchstaben und Sätze verwandle.
Die Gedanken haben mich heute aus dem Schlaf geholt, um folgendes unmoralische Angebot zu formulieren. Ich weiß nicht, wie ich es schreiben soll. Meine Gedanken wollten, dass ich für immer deine Fenster putze, und fragen nach der Möglichkeit, im Anschluss ans Fensterputzen so eine Tradition ins Leben zu rufen und gemeinsam eine Tasse Kaffee zu trinken, den ungetrübten Blick genießen.