Es war der dritte Film, den ich an diesem Wochenende geschaut hab, ein unglaublich schöner Film, ein weiterer Film, der mich sehr berührt hat. Filme sind Geschichten, die Drehbüchern folgen, moderne Märchen. Es ist eine Vater Sohn Geschichte, genau genommen sogar zwei. Es ist eine Geschichte, die den Spot auch auf zwei Geschwister hält, zwei ungleiche Brüder zeigt, eine Liebes- und Beziehungsgeschichte, eine Geschichte über Beruf und Berufung, aber auch eine Geschichte, die zeigt, dass es im Leben Dinge gibt, die einen nie mehr loslassen werden. Diese Geschichte war dann auch noch verwoben mit vielen anderen, parallel erzählten Geschichten.
Auch das Leben schafft es, Drehbücher zu schreiben, manchmal sind diese Drehbücher so gut, dass sie verfilmt werden.
Jedes einzelne Leben folgt einem unglaublichen Drehbuch, ein Teil davon ist vorbestimmt bereits geschrieben, einen Teil davon können wir selbst schreiben. Es ist dieses Drehbuch, in dem wir Hauptdarsteller sind, gleichzeitig Regie führen und wenn uns das Drehbuch nicht gefällt, haben wir die Möglichkeit, die Geschichte umzuschreiben.
Spätestens jetzt wird es schwierig, man hat mit Hauptrolle und Regie schon alle Hände voll zu tun. Es ist sehr oft aber die Mühe wert, zumindest einige Stellen umzuschreiben oder neu zu schreiben, das liegt dann aber weit außerhalb der eigenen Komfortzone. Selten gibt es Szenen die perfekt sind. In einem fertigen Film kann man es aber nicht mehr sehen, wie mühsam es war bestimmte Stellen zu spielen und in den Kasten zu bringen.
Jedes einzelne Leben, das wirklich gelebt wird, hat schon einen Oskar verdient.
Jetzt sind wir an der Stelle, die es kompliziert und absolut verwirrend macht. Wir sitzen selbst in der Jury, es sitzen noch viele weitere Personen mit am Tisch, wir können aber mit unserer Stimme alle überstimmen.
Man entscheidet also selbst, ob man den Oskar für sein Lebenswerk bekommt oder nicht, verdient hat man ihn ohnehin, warum sollte man sich diesen Oskar nicht verleihen.
Manchmal gibt es Zufälle im Leben. Im Nachhinein sieht es immer nach einem Zufall aus, wenn man aber bestimmten Augenblicken eine Chance gibt, verwandeln sich manche davon zu Wundern.
Einer dieser Zufälle ist mir im letzten Jahr passiert, ein Augenblick, der das Ende meines Films verändert, starken Einfluss genommen hat. Ein Zufall, der mich nie mehr loslassen wird.
Zurück zum Film. „Nichts im Leben zwingt einen zu irgendetwas.“ Es ist der erste Satz, den ich zitieren möchte, der mir in diesem Film ganz bewusst auffällt. Ein Satz, der mich zum Nachdenken bringt.
Es ist dieser Satz, der mich inspiriert. Wenn uns nichts zwingt, heißt es gleichzeitig – wir sind frei, können alles tun und lassen, was wir möchten. Ich lese gleichzeitig eine Aufforderung daraus auch nichts zu unterlassen, das Leben zu genießen und zu leben. Am Ende des Lebens, sind es oft Dinge, die wir nicht getan haben, die man am meisten bereut.
„Wecken Sie die Geschmacksknospen ihres Gaumens! Sauer, salzig, bitter, süß – kosten wir ihre heilige Verbindung aus! Bissen für Bissen steigert sich das Verlangen der unersättlichen Begierde nach Überwältigung, spüren wir ihr Anschwellen. In anderen Worten, es ist genau wie Sex!“
Es ist ein weiterer Satz aus dem Film, der mich fasziniert, über den ich sehr viel schreiben könnte, es geht um die Leidenschaft. Es ist auch eine wundervolle Beschreibung von Geschmacksexplosion.
So hat mir eine einzige Assoziation drei Filme beschert, viele Gedanken, Wünsche, Träume und Emotionen. Ich liebe den Geschmack von Kleinigkeiten.