Ich liebe schöne Geschichten, Geschichten, die ans Herz gehen, bevorzugt mit Happy End.
Ich liebe Geschichten, die man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Diese Erzählungen, die einen von der ersten Seite an faszinieren, einen an das Buch fesseln, bis die letzten Worte gelesen sind. Diese Beschreibungen, die einen in diese Welt eintauchen lassen, aus der man nicht mehr auftauchen möchte, wenn man am Ende des Buches tieftraurig ist.
Man kennt die Darsteller, hat ein Bild und möchte diese Menschen, von nun an für immer begleiten.
Als Autor würde ich versagen, könnte niemals Leser begeistern. Mir würde es nicht gelingen, über große Teile des Buches einen Spannungsbogen aufzubauen, eine Geschichte zu erzählen, die Wendungen nimmt, die dem Leser verborgen bleiben und aus dem nichts aufgelöst werden, könnte mir diese grausamen Teile nicht ausdenken, die für ein gutes Buch manchmal notwendig sind.
Mir fehlen dazu einige Bereiche in meinem Gehirn, die so etwas nur ansatzweise möglich machen.
Diese Aussage ist jetzt nicht korrekt, es fehlt natürlich nichts in meinem Gehirn, es ist diese Illusion, meine Illusion, in der ich lebe, die es nicht zulässt.
Hab ich schon erwähnt, dass ich in einer ganz angenehmen Illusion lebe, dass ich meine Illusion mit niemandem tauschen möchte, das wäre jetzt aber wieder eine andere Geschichte.
Tatsächlich ist es aber notwendig, in einer ganz anderen Illusion zu leben, um sich schreckliche Geschichten auszudenken, also verzichte ich darauf gute Bücher schreiben zu können, ich möchte meine Illusion, ja nicht eintauschen.
Jetzt ist es aber so, es gibt Geschichten, die das Leben schreibt, auch grausame Geschichten, Geschichten, die man sich nicht ausdenken kann – ich zumindest nicht, das wissen jetzt aber bereits alle.
Man kann mit Worten auch Bilder zeichnen und beim Leser entstehen lassen, Bilder, auf die man nur im Ansatz Einfluss hat, weil jeder in seiner eigenen Illusion und Vorstellungskraft lebt.
Manchmal gibt es einen Himmel mit Sonne, Wolken und Regen, vielleicht Gleichzeitigkeit noch ein bunter Regenbogen, die Wolken so unterschiedlich, in ihren Formen und Zeichnungen, die Farben von weiß bis zum dunkelsten Grau, das wir als schwarz bezeichnen, viele Rottöne gemischt. Der Wind treibt diese Wolken vor sich her und in einem einzigen Moment entsteht ein Bild, so unglaublich schön, dass man es sich nicht vorstellen kann.
Viele Menschen betrachten diesen Himmel, jeder aus seinem Blickwinkel, manche sind begeistert, es gibt aber Menschen, denen fällt dieser Augenblick nicht auf, andere beschweren sich über das schlechte Wetter.
Es gibt Künstler, die malen Bilder von diesen Momenten, so gut, so echt, so realistisch, dass viele diese Bilder als kitschig bezeichnen würden. Mit normaler Fotografie kann man diese Momente nicht festhalten, mit Worten kann man nur versuchen, diese Momente zu beschreiben.
Es gibt Menschen, die halten diese Augenblicke für immer fest, verschlossen in ihren Gedanken und im Herzen.
Für diese Menschen würde ich trotzdem schreiben, im speziellen für einen Menschen, für meinen Sonnenschein.
Ich würde mir auch nichts ausdenken, nur eine Geschichte schreiben, eine unglaubliche Geschichte, vom Leben geschrieben und von den Akteuren etwas beeinflusst, möchte diese Geschichte schreiben, um es für immer festzuhalten und zu bewahren.
Am liebsten schreibe ich aber gemeinsam Geschichte.
Es würde jetzt an dieser Stelle ein Lied von Ina Regen stehen, wenn es nicht schon auf der Playlist wäre.