Ich hab keine Ahnung, ob es Umwege gibt, wenn es doch der Weg ist, den wir gehen? Sicher ist es ein seltsames Wort.
Ein Umweg könnte es sein, wenn ich das Ziel kenne, bewusst, den längeren Weg wähle, eine Verabredung mit dem Glück an einem Ort zu einer bestimmten Zeit.
Wenn es darum geht, das Glück zu einem bestimmten Zeitpunkt zu treffen, kann ich dasselbe erreichen, wenn ich den kurzen Weg gehe und mich einige Zeit in die Sonne lege. Trotzdem wird es anders sein.
Es gibt sie aber nicht, diese Verabredungen mit dem Glück. Ich kann halbwegs darauf achten, welchen Weg ich gehen werde, das entscheide ich aber am liebsten beim Gehen, die Wege des Glücks kenne ich nicht. Somit ergibt sich folgende Formel.
Je länger der Weg, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Glück zu treffen.
Gleichzeitig muss ich nicht auf die Möglichkeit verzichten anzuhalten, wo es mir auch immer gefällt, diese Ort zu genießen. Sollte ich auf dem Weg einen Ort mit dem Schild Heimat finden, werde ich vielleicht länger bleiben oder für immer.
Manchmal hilft es, sich ganz ruhig zu verhalten und auf das Glück zu warten. Dabei muss man sehr achtsam sein, ich hab keine Ahnung, woher das Glück kommt. Es ist aber nicht notwendig auf das Glück zu warten, mit einem Freund an der Seite, kommt das Glück von ganz allein.
Das Ziel heißt Leben, es gibt keine Abkürzung.
Ich muss gerade lachen, weil ich überlege, ob es auf diesen Wegen Verkehrsregeln gibt, oder ob alles mit Kreisverkehren geregelt ist?
Wahrscheinlich aber nicht, es ist wie im Straßenverkehr, wenn man nicht achtsam ist, gibt es diese Zusammenstöße. Diese Zusammenstöße auf den Wegen des Lebens verursachen keine Blechschäden, aber manchmal bleibende Erinnerungen. Sie werden einfach anders bezeichnet, es sind Begegnungen.
Ob es diese Begegnungen gibt, ist immer abhängig von Ort und Zeit. Manchmal abhängig davon, ob man den Mut hat nach dem Weg zu fragen, verlaufen kann man sich aber ohnehin nicht.
Ich weiß, dass ich bestimmte Menschen nicht kennen würde, wenn ich den ursprünglichen Weg nicht verlassen hätte, manchmal reicht es schon Pause zu machen und nicht vor allem davonzulaufen. Der Weg bleibt der Gleiche, ich bin dann aber in einer anderen Zeitebene.
Genau diese zufälligen Begegnungen sind es, die das Leben interessant und lebenswert machen. Mit diesen Menschen an der Seite kann der Weg dann nicht lange genug sein, man vergisst dabei Zeit und Raum.
Ich werde den Weg gehen, meinen Weg, auch wenn andere ihn als Umweg bezeichnen. Ich werde leben, und den Weg genießen.