Es war der erste Frühsommertag in diesem Jahr, ein Tag der Rekorde, was die Temperaturen angeht. Ich hatte einfach Lust in die Stadt zu fahren.
Diese Tage in der Stadt fühlen sich an wie Urlaub, das schöne Wetter verändert alles. Viele Menschen treibt es aus den Häusern auf die Straßen und Plätze, vor den Restaurants ist bestuhlt. Die Menschen sind leichter bekleidet, sind gut drauf, es macht einfach Spaß dieses Treiben zu beobachten.
Ich parke sehr oft außerhalb der Stadt, laufe die letzten zwei Kilometer zu Fuß, ich liebe diesen Weg, mag das Grün in der Stadt, liebe Wasser. Zu Fuß kommt man ganz anders an.
Letztendlich war es, wer hätte es anders erwartet eine Genussreise durch die Stadt.
Mit einem Sarti Spritz hat alles begonnen, an einer Patisserie konnte ich nicht ohne einen Stopp vorbei, bin bei einem Italiener gelandet, um Nudeln zu essen. Alles ganz gemütlich – der Ausflug hat am Ende etwa 10 Stunden gedauert, ein weiterer Kinobesuch inbegriffen mit Secco im Anschluss und einem Schmarrn des Kaisers.
Morgen ist auch noch ein Tag, ein Film in schwarz-weiß aus dem Nachkriegsitalien. Der Trailer, den ich in einigen Filmen zuvor gesehen hab, hat mich neugierig gemacht. Man könnte den Inhalt vordergründig mit Gewalt gegen Frauen zu dieser Zeit beschreiben, mit dem Patriarchat in Italien, mit dieser schreienden Ungerechtigkeit. Der Film zeigt einige verstörende Szenen einer Ehe, einer Familie, einer Gesellschaft zu dieser Zeit. Diese Szenen sind aber verbunden mit einem charmanten Witz. Der Film zeigt eine starke Frau, starke Frauen, zeigt, dass ohne diese Frauen nichts funktioniert hätte, beschreibt die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern, zu ihrer Tochter, zeigt was eine Mutter versucht um ihrer Tochter ein besseres, ein anderes Leben zu ermöglichen.
Ein Film, der zeigt, dass früher nicht alles besser war. Ich liebe den Wandel der Gesellschaft und hoffe, dass wir noch einiges verbessern, bereits erreichtes bewahren.