Die Kleinigkeiten in meinem Leben


Ich bin in die Nacht gefahren, hatte schon längere Zeit überlegt, dass mir dieses Mal meine Copilotin fehlen wird. Ich war mehrere hundert Kilometer unterwegs, auf einer Autobahn Richtung Nordwesten, die zunehmende Mondsichel am Himmel, es war wolkenlos – ich wusste nicht, dass man gefühlt über Stunden den Mond sehen kann. Es war mein Nordstern, meine Begleitung.

Ich war unterwegs mit einem „pass auf dich auf ❤️“ und einem Esel, für den ich sorgen werde, bis er irgendwann ankommt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich hatte das Gefühl, auch er passt auf mich auf. Auf meiner Fahrt ist die Mondsichel immer weiter Richtung Horizont gewandert, ein Mond, der in der Nacht untergeht, vielleicht hat er sich schlafen gelegt. Optisch ist der Mond dabei immer größer und schöner geworden.

Es war etwa zu dieser Zeit, nur ca. 20 Kilometer vor dem Ziel, ich hab die Autobahn verlassen, bin auf einen Parkplatz gefahren und hab geschlafen.

Der Morgen an mobilen Tagen beginnt immer mit einem Cappuccino, es ist der leckerste Cappuccino, ich sollte viel öfter unterwegs sein. Ich hab dabei telefoniert, und per Fernwartung etwas gearbeitet, war erst um die Mittagszeit auf dem Kongress, pünktlich zum Essen – Leckeres vom Buffet. Meine Reihenfolge Hauptgericht, ein Teller mit Vorspeisen, im Anschluss Milchkaffee und Nachtisch.

Dieser Absatz steht für den unspektakulären Bereich meines Tages auf dem Kongress, wobei ich auch darüber viel erzählen könnte. Der spannende Teil kommt am Samstagabend – die Party.

Nach 18 Uhr war ich auf gut Glück noch im Rheinpark Center, ich wollte zum Friseur, was letztendlich auch geklappt hat. Der Hunger war es nicht, aber die Wartezeit von 20 Minuten auf meinen Friseurtermin hat gereicht, kurz durchs Center zu laufen, der Duft von leckerem Essen hat Appetit gemacht. Das Haare schneiden ansich war nach 15 Minuten vollbracht – mein Weg hat mich dann dahin geführt, von wo dieser leckere Geruch kommt, bin diesem Geruch gefolgt, wie eine Maus auf dem Weg zum Käse. 

Ich hab eine kleine Insel gefunden mit Restaurants Seite an Seite wie Imbissbuden. Nordsee, KFC, McDonalds, Döner, Mei Mei – ein Chinese, immergrün – eine Kette mit Bowls usw., SUBWAY, Manju – ein Inder und Delicio – ein Italiener. Der Gastbereich, wird von allen gemeinsam genutzt.

Nach 30 Minuten überlegen und kniffeln im Gastbereich hab ich mich entschieden, etwas zu essen, es war eine Bowl Reis, Salat und viele weitere leckere Zutaten – Vegetarisch.

Dabei fiel mir wieder ein, Ich wollte dir schon die ganze Woche von meinem wahrscheinlich nächsten Film im Kino erzählen – Die Herrlichkeit des Lebens. Ein Film über das letzte Jahr von Franz Kafka. Eine unglaublich zarte, schöne, poetische Liebesgeschichte am Ende eines Lebens. 

Ich mag den Titel und mag Zitate aus dem Trailer, mag den Klappentext und das Lachen und Lächeln der Darsteller. 

Am größten ist das Glück, wenn es ganz klein ist, deshalb würde ich, wenn ich mein Leben aufschreiben müsste, nur Kleinigkeiten notieren. Ich glaube, dass die Herrlichkeit des Lebens immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt – unsichtbar. Ruft man sie mit dem richtigen Namen, dann kommt sie.

Jetzt hab ich beim Schreiben über den Film, Tränen in den Augen, bin neugierig und gespannt, freue mich auf‘s Kino.

Jetzt ist Freitagabend 21 Uhr, ich kniffle mit dem breitesten Lächeln, das ich kenne und bin müde, ich fasse aber dennoch den Entschluss noch etwas zu unternehmen, meine Begleiterin im Herzen auszuführen, zu entführen ins Nachtleben einer Stadt, von der ich schon erzählt hab, die ich dir zeigen möchte. 

Der Abend hatte jetzt genau zwei Möglichkeiten zu enden. Einsam und allein in einer Stadt, oder mit dem Wunder, das ich nicht erwarte.

Ich glaube du weißt es eh, es war bei mir das Wunder, das mich an neue, mir bisher unbekannte Plätze geführt hat. Der Mensch in meinem Herzen und die Lichter der Nacht haben mich verzaubert. Ich war am höchsten Punkt der Stadt, bin den schnellsten Aufzug gefahren, hab einen alkoholfreien Cocktail getrunken, hab meine Wunschliste in Gedanken erweitert, versucht einiges als Bild festzuhalten, was man mit Worten schwer beschreiben kann.

Jetzt hab ich schon so viel über dieses Wochenende geschrieben, das erst im Begriff ist zu beginnen und kann unmöglich all diese Kleinigkeiten aufschreiben, die Gefühle, die ich dabei empfinde.

Alle diese wunderbaren Kleinigkeiten, waren verbunden mit Musik, Blinks und diesem Smiley.

Ich bin um 1:30 ins Bett, hatte noch Lust auf Griesbrei, hab noch einen Film begonnen, den ich nicht zu Ende gesehen hab, weil ich dabei eingeschlafen bin, hab nicht bemerkt, dass es meinem iPad genauso ergangen ist – es ist mangels Energie einfach ausgegangen.

Jetzt ist es Samstagvormittag, ich mach mir jetzt einen Cappuccino, hab im Bett schon einen Film geschaut, den mir Prime empfohlen hat. „Das Lehrerzimmer“, ein Film, der mich bewegt hat und in der aller letzten Minute zu Tränen gerührt. Mein zweites Getränk heute ist ein Kakao mit 100% Kakao, ich hab den Film von gestern Nacht dabei gestartet, festgestellt, dass ich schon weit gekommen bin, bevor mich die Träume eingefangen haben.

Der Film fesselt mich, ich hatte ihn ausgesucht wegen dem Titel, hab sehr viele Assoziationen beim Schauen. Ich hab vorher nichts über den Film gelesen, die erste Assoziation vor dem Film war Geschmacksexplosion, währende dem Film kamen viele weitere dazu. Ich mag Filme, die sich entwickeln, unerwartete Wendungen nehmen, nachdenklich machen. Ich mag Charaktere mit Leidenschaft für die Sache, mit Visionen. Was ich nicht mag, ist Werbung in Filmen.

Der Film heißt – Der Koch

Kochen ist verwandeln, Kaltes in Warmes, Saures in Süßes, Weiches in Hartes

Kann Essen auch die Menschen verwandeln? – in gewisser Weise

Kochen kann vieles, aber nicht Böses in Gutes verwandeln und lässt mich mit einer Träne zurück.

Zum Ende kann ich noch schreib, dass ich beide Filme empfehlen kann, das Hörbuch Achtsam Morden nur sehr eingeschränkt. (Die ersten Teile von Achtsam Morden fand ich lustig)


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