Es ist diese einfache Frage, diese Frage, die bei fast jeder Begrüßung gestellt wird, eine Frage, die nicht zwingend nach einer Antwort verlangt.
Wenn diese Frage von einer Person gestellt wird, die sich wirklich für dich interessiert, wenn man sich diese Frage selbst stellt – wie geht‘s mir, dann ist es etwas anderes. Die Frage kann dann nicht einfach mit gut beantwortet werden, gerade dann nicht, wenn die Antwort nicht mit einem Wort, und auch nicht mit gut beantwortet werden kann.
Es gibt Menschen, die erwarten keine Antwort, möchten keine ehrliche Antwort hören. Es gibt aber Menschen, die spüren genau, dass ein gut, eine kleine Lüge ist.
Es reicht, dann oft ein festes drücken der Hand, ein wissender Blick, eine Umarmung.
Es gibt Menschen, die geben sich mit diesem gut nicht zufrieden, geben sich nicht damit zufrieden, wenn dieses gut von Worten wie eigentlich und soweit begleitet ist.
Diese Menschen möchten wirklich eine Antwort, hören dann auch zu. Wenn es dann auch noch ein Mensch ist, dem man auf diese Nachfrage gerne eine Antwort gibt, ein Mensch bei dem man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, alles sagen kann und darf. Wenn man einfach seine Gedanken auf die Zunge legen kann, am Anfang der Antwort das Ende nicht kennt, wenn man Gefühle zeigen darf, sich nicht verstecken muss – dann ist es etwas ganz besonderes
Es sind diese Momente in denen man selbst bemerkt, es ist nicht alles gut. Dieser Moment, wo man sich mit diesem gut auch nicht selbst belügt.
Man spricht, erzählt und bekommt auch eine Antwort auf die eigene Frage – wie geht’s mir eigentlich.