Mein Wunder


Für Erwachsene ist alles selbstverständlich, vieles hat man schon so oft gesehen, gewöhnt sich, nimmt es einfach hin, dann verliert es seinen Reiz. 

Es geht seit Millionen Jahren, wird auch noch eine Weile bleiben, sie nennen, was sie einmal entdeckt, und sich scheinbar für immer wiederholt, Naturgesetz, ich nenn es Wunder.

Was man gesehen hat, hat man noch lange nicht verstanden, oft lohnt sich die Mühe, genauer hinzuschauen, es gibt so unglaublich vieles zu entdecken.

Ich freu mich über jedes Ginkgo Blatt, über jeden Schmetterling, über jede Blume, ich freu mich, wenn die Sonne aufgeht und wenn sie wieder untergeht, über den Mond, der täglich nach einem Plan, für mich ist es ein Zauber, kommt und wieder geht, freue mich über die Sterne, über Satelliten und die ISS, erfreue mich am Duft von Kaffee, am Rascheln der Blätter, an Vogelzwitschern und am Wellenrauschen, an allem was meine Sinne streichelt oder meine Seele berührt. Alles zieht Bahnen, hinterlässt Spuren, manche sichtbar, die meisten in meinen Gedanken.

Ich hab vor über einem Jahr einen Schatz gefunden, ich nenn ihn Sonnenschein.

Seither spür ich meine Gedanken, ich wusste nicht, dass so was geht. Wenn ein Gedanke aus der Deckung kommt und ich lasse ihn gewähren, kommen auch die nächsten und immer mehr, unzählig viele, dann geht es los, es kommt zu einer Kettenreaktion, sie spielen Varianten von Domino in meinem Kopf, entdecken immer wieder neue Spiele, es gab noch keine Wiederholung, wenn sie spielen, kann ich es spüren, ein seltsames Gefühl, ich habe keine Angst davor, ganz im Gegenteil, ich würde es vermissen.

Ohne, dass ich es bemerkt hab, haben sie damit begonnen, alles miteinander zu verknüpfen, Gegenstände mit Situation, Gefühle und Emotionen mit Sonnenschein, Empfindungen und Sinne mit der der Zeit, alles ist relativ und irgendwie vollkommen, es bleibt für mich mein Wunder, wird niemals seinen Reiz verlieren.


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