Diesmal war die Aufregung wieder groß, die Vorfreude unendlich, das Herzklopfen riesig.
Irgendwann im Laufe des Tages, ist mir eingefallen, dass ich dem Esel eine große Freude machen könnte, wenn ich ihn wieder mitnimm.
Der Esel darf in die Berge, er hatte sich Wochen darauf gefreut. Ich hab schon lange nicht mehr darüber gesprochen, scheinbar haben aber auch Esel dieses Gedächtnis, das man Elefanten zuschreibt, er hat mich schon erwartet.
Da der Esel nicht liest, was ich hier schreibe, kann ich es ja verraten, ich wollte nicht ohne ihn, wollte nicht allein in die Berge.
Nach einer kurzen Fotosession mit herzförmigen Blüten und einem Hauch von Wildrose ging es auch schon los, wir sind unterwegs Richtung Süden. Ziel der Fahrt, die Perle Tirols, mit der Festung am Inn und einem Instrument für Helden.
Wie lange, hab ich schon keine Berge mehr gesehen, wie lange war ich schon nicht mehr in Tirol?
Ich sitze bei diesen rhetorischen Fragen im Auto, bin mit Herzklopfen unterwegs, und lass mir die Aufregung nicht anmerken, die der Esel natürlich spüren kann – wir teilen uns einen Gurt, der uns sicher mit dem Fahrersitz verbindet.
Wir sprechen nicht viel und hören Musik, die in solchen Fällen immer hilft, Zeit vertreibt, das Herzklopfen nicht weniger werden lässt aber rhythmischer. Kein Stau ist mit dieser Musik, die kein Geheimnis ist, zu lang.
Zeit ist das Relativste, schwankt zwischen endlosen Sekunden und den vollen Monden, die in Windeseile vorüberziehen und sich dabei zu Jahren verbinden. Die Dauer der Fahrt, lässt sich aber exakt bestimmen, sie dauert von Monsters bis Die Sonne und du.
Lange Autofahrten sind für meine Gedanken wie Duschen ohne Wasser, sie verlieren sich, fließen, tauchen durch ein unendliches Meer von Wolken, entdecken Flugzeuge, Elefanten und Fische am Himmel, Impulse kommen immer wieder von der Musik.
Es gibt zwischen Monsters und Die Sonne und du, so viele unglaubliche Stellen, die sich mit den Eindrücken der Fahrt verbinden, es geht um Streicheleinheiten und Kaffee, Yellow und ganz große Gefühle. Ich liebe die Bilder, die dabei entstehen.
Der Block von Seer und eine Kombination von Vermissen, wird mir bei dieser Fahrt in Erinnerung bleiben und bereitet mich emotional auf den Samstagabend vor.
Die Kombination von Halt mich, Weit, weit weg und Sche wars wenns do warst, hat es immer in sich. Am Ziel, Die Sonne und du und eine im Glanz der Sonne erstrahlende Festung, die alle Zeiten überdauert.
Ich hab ein unglaubliches Hotel mit Blick auf die Festung, einer Yoga Matte im Zimmer und Regendusche, Pizza und Salat am Abend.
Der letzte Absatz, liest sich in Sekunden, beinhalten aber sehr viele Augenblicke der Freude.
Festung auf dem Felsen
Unbeeindruckt von allen Zeiten
Über mir die Nacht
Mein erstes öffentliches Haiku.
PS: beim Titel war ich mir unsicher und hab ihn während dem Schreiben nochmal von „Esel auf großer Fahrt“ in „Ein Hauch von Wildrose“ geändert.